5:30 Morgens in Da Nang, Vietnam. (Bei euch also 22:30) Der Wecker klingelt. Um 6:30 soll unser Bus nach Pakse in Laos losfahren.
Zeitsprung, 9:45. Der Bus fährt los. Was ich daheim so an Unpünktlichkeit an den Tag lege, damit wäre ich hier noch die Erste. Mit einem Abstand, so weit wie von Da Nang zur Laotischen Grenze.
Die Busfahrt bis dorthin trägt uns durch Reisfelder, soweit das Auge sehen kann. Ab und an ein paar Wasserbüffel, und Richtung Grenze wird es immer bergiger. In der fast unberührten Dschungellandschaft vor den Busfenstern fahren wir nur vereinzelt durch verschlafene Beegdörfer, sehen große Flüsse und passieren abenteuerliche Brücken.
Überhaupt ist die teils schon nicht mehr asphaltierte Straße recht abenteuerlich für einen leicht marroden Reisebus von dieser Größe. Aber was soll's, die machen das schon die Vietnamesen.
Überhaupt ist die teils schon nicht mehr asphaltierte Straße recht abenteuerlich für einen leicht marroden Reisebus von dieser Größe. Aber was soll's, die machen das schon die Vietnamesen.
Nach etwas 6,7 Stunden erreichen wir die Grenze, wo wir aus unserem komfortablen sleeping Bus geschmissen werden um die Formalitäten zu erledigen. Die Grenzbeamtin ist entgegen der Warnungen im Internet erstaunlich freundlich und verlangt auch nur die offiziellen Gebühren von 450.000 Kip (45 €) pro Nase, die wir dank des gegenüberliegenden Geldautomaten und meiner Kreditkarte auch bezahlen können. Max hat 2 Kreditkarten dabei, welche aber in den letzten Tagen schon mehrfach den Automaten nicht geschmeckt haben. Das ist echt ganz merkwürdig hier - manchmal lehnt ein Automat die Karte mehrfach ab, nimmt sie dann aber ein paar Mo unten später doch und spuckt ein paar Millionen aus. Millionärin sein war in Vietnam üblich, ist in laos noch einfach und wird jetzt in Kambodscha etwas schwieriger. (30.000 =1€ in Vietnam, 10.000 = 1€ in Laos und 5.000 =1 in Kambodscha)
Da alle anderen Passagiere an Bord Vietnamesen sind, warten diese bereits 500 Meter hinter der Grenze in einem Restaurant auf uns. Dort wird noch gegessen und enthusiastisch Fußball geguckt (die Vietnamesen und Laoten, nicht wir) bis es weiter geht. Irgendwann gegen 18 Uhr dösen wir beide weg…
Zeitsprung, 23:30. Die nur Vietnamesisch sprechenden Busfahrer brüllen “Pakse” durch den Bus und reißen uns aus dem Schlaf, unser Gepäck steht schon draußen vor dem Bus. Wir sind beide noch im Halbschlaf und stolpern aus dem Bus auf die rote Schotterpiste (hier Hauptstraße genannt). Dort stellen wir nach 3 blinzeln fest, dass wir uns ganz sicher nicht in Pakse befinden. Stattdessen stehen wir irgendwo im Nirgendwo, um uns herum gefühlte 200 Straßen - Stände die gegrillte Vögel am Spieß verkaufen. Überall Streuner, überall Kinder, es ist dunkel, nur die Generatoren an den Ständen sorgen für Licht im Umkreis. Leider hat uns das Vietnamesische “Reisebüro” angeschmiert, von wegen ein Bus bis zum Ziel und so. Stattdessen drücken wir nach einiger Orientierung der Frau des Laotischen Busfahrers all unser übrig gebliebenen Geld aus Vietnam in die Hand und dürfen im Gegenzug als Fahrgast Nummer 8 & 9 in den Bus steigen. Fahrgast 10-27486 besteht aus Weinflaschen. Der klapprige, uralte, an jeder erdenklichen Stelle mit Häckeldeckchen verzierte Bus ist bis unter den Rand beladen mit Kistenweise Wein. Auch zwischen den Sitzen. Wir stellen uns also auf eine entspannte Restfahrt ein und kommen dementsprechend gut gelaunt und völlig erholt gegen halb 3 Uhr Morgens in Pakse an. Halt, nicht ganz - 4 km vor Pakse.
Ein bereits wartender TukTuk Fahrer kutschiert uns für 2 Dollar zum nächsten Geldautomaten, und wir mieten uns ohne lange zu fackeln in das erst beste Hotel gegenüber ein. Dort verbringen wir den Rest der “Nacht “ und schlafen und dank der Klimaanlage aus.
Nach einigem Hin und Her Gelaufe und Gerede müssen wir leider feststellen, dass wir für unseren Plan, aus dem Mekong Richtung Kambodscha zu fahren, leider 10 Jahre zu spät sind. Da das Straßennetz mittlerweile halbwegs ausgebaut und nutzbar ist, verkehren täglich Busse und der Linienverkehr auf dem Mekong wurde eingestellt. Besagte Touribusse starten jedoch täglich morgens um 8, so dass wir uns fix was anderes einfallen lassen müssen. WLAN und Google sei dank finden wir einen alten Foreneintrag von jemandem, der es auf dem Markt geschafft hat einen Transporter nach Champasak zu kriegen. Gelesen getan finden wir uns 2 Stunden später und nach einigen überwältigenden Markt-Eindrücken auf einem typisch Laotischen Laster wieder.
Mit diesem düsen wir also nach Champasak, ein verschlafenes Dorf mitten in der Ebene, von dem aus eine Straße kerzengerade zu einem alten Tempel führt. Wir checken in das Guesthouse direkt neben der Stelle ein, an der uns der “Bus” rausschmeißt und haben mal wieder mega Glück - Wasserblick und Mekong Terasse für 5 Euro. Das gesparte Geld investieren wir direkt wieder in einen privaten shuttle zum Tempel und erkunden diesen bis Sonnenuntergang.
Mit diesem düsen wir also nach Champasak, ein verschlafenes Dorf mitten in der Ebene, von dem aus eine Straße kerzengerade zu einem alten Tempel führt. Wir checken in das Guesthouse direkt neben der Stelle ein, an der uns der “Bus” rausschmeißt und haben mal wieder mega Glück - Wasserblick und Mekong Terasse für 5 Euro. Das gesparte Geld investieren wir direkt wieder in einen privaten shuttle zum Tempel und erkunden diesen bis Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen setzen wir gegen halb 9 auf einer Art Floß ( 2 zusammen gebundene Kanus und n paar Bretter quer gelegt) ans andere Mekong Ufer über. Dort quetschen wir uns mit 12 anderen Touristen, die auf wundersame Weise auch hier in diesem verschlafenen Dorf ohne Straßen angekommen sind, in einen Minivan und werden 45 min durch die Pampa gefahren, bis wir wieder am Mekong ankommen.
Für 1,50€ schmeißen wir uns und unsere Rucksäcke auf ein völlig überfülltes Holzboot und setzen schließlich gegen Mittag nach Don Det über, eine der 4000 Inseln im Mekong. Die gibt es auch nur zu dieser Jahreszeit, ein Großteil verschwindet Ende März mit Einsetzen der Regenzeit im Fluss und taucht dann erst gegen November wieder auf. Jetzt gerade liegen jedoch alle Reisfelder trocken und brach und der Fluss ist, zumindest an den breiten Stellen, von der Strömung her recht ungefährlich.
Für 1,50€ schmeißen wir uns und unsere Rucksäcke auf ein völlig überfülltes Holzboot und setzen schließlich gegen Mittag nach Don Det über, eine der 4000 Inseln im Mekong. Die gibt es auch nur zu dieser Jahreszeit, ein Großteil verschwindet Ende März mit Einsetzen der Regenzeit im Fluss und taucht dann erst gegen November wieder auf. Jetzt gerade liegen jedoch alle Reisfelder trocken und brach und der Fluss ist, zumindest an den breiten Stellen, von der Strömung her recht ungefährlich.
Wir verbringen am Ende 5 Tage auf den Inseln - es gibt keine Straßen, keine Autos, nur eine überschaubare Anzahl an Touristen und die Uhren laufen so langsam, dass die Einwohner sie einfach in den Mekong geworfen haben. Das Sonnenlicht gibt hier den Rhythmus vor und außer den 3 Touri Booten die zu bestimmten Zeiten an- und ablegen ( oder auch nicht) hat sowieso niemand feste Termine. Wir radeln also ein paar Tage über die Inseln ( Don Det und Don Khon sind durch eine alte französische Eisenbahnbrücke verbunden ), lassen uns auf LKW Reifen stundenlang den Mekong runter treiben, feiern eine kleine Beach Party und lassen es uns gut gehen.
Irgendwann müssen wir aber auch mal weiter, und so sitzen wir eines schönen Morgens um 8 an dem winzigen Strand einer laotischen Insel. Pünktlich 30 min zu spät legt unser Holzboot ab und bringt uns ein letztes mal vorbei an vielen vielen winzigen Inseln zurück zum Festland.
Tschüß ihr 4000 Inseln und tschüß Laos! Seit diesem Tag sind wir in Kambodscha, der Weg dorthin und unsere Erlebnisse hier sind eine andere Geschichte.
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