Reifenflicken in Kambodscha



Wir verlassen das verschlafene Laos mit dem Bus und werden direkt an der Grenze zum Nachbarland Kambodscha gebührend empfangen: die korruptesten Grenzer Südostasiens  verlangen je Person 2 Dollar Gebühr für einen Ausreisestempel oder 1 Dollar Gebühr für einen ”Arzt”, der für das bisschen Kleingeld jede Krankheit sofort heilen und die Durchreisenden damit fur gesund erklären kann. Für fünf Dollar extra spart man sich sogar sämtliche Besuche bei Fantasieärzten -und Stemplern, gibt seinen Pass beim Busfahrer ab und der regelt den Rest. Das heißt, man kann hier theoretisch die Grenze überqueren ohne je einem Grenzbeamten begegnet zu sein. Sehr effizient. Wir nehmen mit ein paar anderen misstrauischen Touristen die Grenze zu Fuß, diskutieren mit diesen und den stoischen Beamten über die pappenfreche Korruption, zahlen wie alle anderen natürlich am Ende die Seifendollar und kommen mit dem Gefühl in dieses Land, dass hier alles ein bisschen nebenher läuft.

Unser erster Stopp ist die Stadt Kratie, die wir nach etwa 5 Stunden im Bus über Straßen erreichen, in denen statt Asphalt roter staub als Baustoff verwendet wurde. Da die Staufächer unterhalb des Busses nicht dicht sind, sind unsere Rucksäcke beim Aussteigen komplett rot eingefärbt. Allgemein ist dieses Land in der Trockenzeit vermutlich nichts für Asthmatiker: der Staub ist allgegenwärtig; wenn die Luft hier nicht schwer von den Abgasen der LKW ist, dann ist sie oft so staubig dass man das Gefühl hat, man wäre mit der Nase im Parteiprogramm der CSU gelandet. Nichtsdestotrotz ist Kratie eine entspannte Stadt, die durch ihre Lage direkt am Mekong eine angenehme Atmosphäre versprüht. Wir checken für ein paar Dollar in einem Hotel ein, kommen dank der AC wieder auf angenehme Temperaturen und essen nach Überwindung unseres Nachmittagskomas noch in einem netten Restaurant zu Abend. Leider stellt sich schnell heraus, dass die Sehenswürdigkeiten rund um die Stadt eher was für eine Motorradtour wären, da sie weit verstreut liegen, also lösen wir auf dem Rückweg ins Hotelzimmer gleich noch unsere Fahrkarte für den Bus am nächsten Morgen.

Dieser holpert uns in die Hauptstadt Kambodschas, Phnomh Penh. Die Fahrt in die Metropole verläuft quer durch's Land, vorbei an Pfahlhäusern und Reisfeldern, und gipfelt schließlich im quirligen Durcheinander des regelbefreiten Hauptstadtverkehrs. Bevor wir am Bahnhof aussteigen werden wir noch Zeugen von zwei ordentlichen Unfällen - das macht doch Mut. Unser Hostel erreichen wir mit einem Tuk  Tuk, einem Roller mit Kutsche hinten dran. Dass diese kleinen Mopeds gut und gerne eine halbe Tonne ziehen begeistert mich immer wieder.
Unsere Zeit in der Stadt verbringen wir damit, ziellos umherzuirren, gutes Essen zu genießen, die traditionellen Markthallen unsicher zu machen und jeden anzuquatschen, der auch nur im Entferntesten nach Motorrad aussieht. Denn wir haben eine Mission: nachdem wir in Vietnam und Laos fast ausschließlich mit dem Bus unterwegs waren, möchten wir Kambodscha richtig kennen lernen. Und das natürlich am liebsten mit einem Bike. Es stellt sich aber schnell heraus, dass mieten für uns zu teuer wird. Also kaufen - bloß was? Nach einiger Suche kristallisieren sich vietnamesische Mopeds heraus, die von tausenden Backpackers erprobt und quer von Siem Reap bis Saigon durch die Berge gepeitscht werden. Auch wir werden am Abend unseres zweiten Tages in Phnomh Penh fündig und kommen für 690 Dollar für 2 Mopeds mit einem Franzosen und einem Briten ins Geschäft. Stolz wie Bolle geht's direkt zum Tanken einmal um den Block. Dass meine Maschine dabei das Gefühl vermittelt, man würde auf einer Seekranken Gummiente Rodeo reiten, verstärkt meine Vorfreude nur noch.


Unsere Expedition durch das kambodschanische Hinterland beginnt allerdings zunächst einmal mit einer Zugfahrt, denn die etwa 200KM von der Hauptstadt an den Pazifik im Süden bestehen hauptsächlich aus Staub und zählen nicht zu den sichersten Strecken des Landes. Also befolgen wir einen Guten Ratschlag und laden unsere Bikes auf einen Zug, der auf der einzigen und erst 2016 eröffneten Zugverbindung des Landes fährt. Die Fahrt geht mittags los, doch statt der angesagten 2,5h brauchen wir am ende knapp sechs Stunden, denn überall entlang der Strecke blühen kleine Märkte, die erst geräumt werden müssen, dazu kommen unzählige unbeschränkte Bahnübergänge, die es zu passieren gilt und ab und an verirrt sich auch mal eine Kuh auf die Gleise. Reisen bedeutet hier vor allem geduldig sein. Was wir aber als Entschädigung bekommen ist die Möglichkeit, sich in voller Fahrt aus der Tür des Waggons zu hängen und die Kambodschanische Landschaft, den Sonnenuntergang und später die Sterne an uns vorbei ziehen zu lassen. Als wir schließlich abends in völliger Dunkelheit unsere Maschinen aus dem Zug laden heißt es nur noch: ab ins Hostel.

Die Unterkunft, die wir uns ausgesucht haben, ist so etwas wie ein Evergreen unter den Backpackern Südostasiens. Das Arcadia wurde uns zum ersten mal in Ho Chi Minh  empfohlen und seitdem noch einige andere Male, wo immer wir auch waren. Man kann es sich am ehesten wie das Abenteuerland/ Baumhaus/ Freibad vorstellen, das man sich schon mit 12 gewünscht, aber nie bekommen hat. An einem sauberen Fluss direkt am Rande eines Naturschutzgebietes drängen sich ein paar Holzbungalows um eine Bar, die mit ihrer Terrasse direkt über dem Fluss hängt und um die eine feine Kollektion von selbstgebauten Rutschen, Schaukeln und Ziplines steht. Keine Frage, dass wir uns direkt am nächsten Tag auf alles stürzen, was nicht niet -und nagelfest ist. Es wird mit dem überdimensionalen Luftkissen geblobt, mit der Liane geschwungen und mit der Zipline werden hollywoodartige Stunts nachgestellt. Ein weiteres Plus ist das Fitnessstudio, in dem ich unter Palmen in der Tropensonne meine überschüssige Energie ablassen kann.





Natürlich erkunden wir auch die Umgebung das Arcadia, das ein wenig außerhalb der Hafenstadt Kampot liegt. Unserer ersten richtigen Ausfahrt macht jedoch nach nur 20 Minuten schon mein Mopped einen Strich durch die Rechnung: völlig unvermittelt geht der Motor aus und verweigert jeglichen Dienst. Also ab in die nächste “Werkstatt”, hier in Kambodscha das nächste Haus mit Ölflecken vor der Tür. Dort erklärt uns die freundliche Dame, dass ihr Mann zwar gerade nicht da sei, wir uns aber an seinem Werkzeug bedienen können. Mich ereilen Flashbacks aus meiner Jugend. Ich hatte beim Schrauben an meinem S51 grundsätzlich am Ende immer Schrauben übrig und sobald die Karre auf dem dritten Kick nicht lief, war ich im Grunde genommen ratlos. Meine Freunde aus der Heimat nannten meine Versuche immer liebevoll “kaputtreparieren”. Das will ich heute auf jeden Fall vermeiden. Also los, Fehlersuche. Die Zündkerze hat keinen Funken und auch die Kabel zur Zündspule haben keinen Saft. Auweia da stimmt was an der Lichtmaschine nicht. Gerade als ich schon mit meinem Latein am Ende bin, guckt mir der Besitzer des Werkzeuges über die Schulter, murmelt drei unverständliche Wörter und gibt mir mit einem Schulterklopfer zu verstehen: alles kein Problem. Fünf Minuten später ist der Motor geöffnet und der Fehler gefunden: falsch verlegte Kabel sind vom Schwungrad der Lichtmaschine durchgescheuert worden. Mir fällt ein Stein vom Herzen… nichts, was man nicht mit Klebeband und Kombizange wieder hinbekommt. Für die flotte Reparatur bekommt der freundliche Kambodschaner 5$ Trinkgeld und Josi und ich können unsere Erkundung von Kampot und den angrenzenden Gebieten fortsetzen.






Nachdem wir somit unsere erste Panne und ein paar schöne Tage in Kampot verbracht haben, fahren wir an der Pazifikküste  des Landes entlang in Richtung der Thailändischen Grenze. Dort gibt es nämlich einige der größten Naturschutzgebietes Kambodschas in denen angeblich sogar noch Elefanten anzutreffen sind. Josi ist natürlich direkt Feuer und Flamme, mit der Aussicht, die Dickhäuter in freier Wildbahn zu sehen und mich reizen die Straßen kreuz und quer durch den Dschungel. Auf unserem Weg in das etwa 150KM entfernte Koh Kong campen wir am Abend des ersten Tages unserer Tour Im Hinterhof einer kambodschanischen Familie und freuen uns über gutes Essen, die Möglichkeit, sich waschen zu können und über die Sicherheit, sich um Landminen keine Gedanken machen zu müssen. Ja, leider ist diese Gefahr hier noch Immer allgegenwärtig. Nachdem die roten Khmer mit ihrer steinzeitlichen Interpretation des Kommunismus das Land in den 70er Jahren mit unzähligen Verbrechen erschütterten und schließlich In bürgerkriegsähnliche Zustände versenkten, zählt Kambodscha als eines der am stärksten minenverseuchtesten Länder der Welt.







Umso glücklicher sind wir, als wir am nächsten Morgen sämtliche Körperteile unversehrt vorfinden und schwingen uns somit gutgelaunt auf die Mopeds. Doch alles Glück ist nie beisammen, denn nach nur 1KM spritzt aus dem Motor meines Reiskochers Öl. Nun weiß ich ja nicht viel über Motoren, aber meistens ist das kein gutes Zeichen. Na ja wer sein Moped liebt, der schiebt - bis in die nächste Werkstatt. Da wird der vor etwa 7 Jahren nach 40 Jahre alten Honda Plänen nachgebaute vietnamesische Motor auseinander genommen, die Dichtungen mit dem Brotmesser vom Aluminium gekratzt und nach 45min ist der Zylinderfuß wieder dicht. Ganz praktisch eigentlich, dass fast jeder Mensch in Kambodscha, Laos und Vietnam einen Roller mit genau diesem nachgebauten Motor besitzt. Es gibt überall Ersatzteile und jeder kann die Dinger wieder zusammen flicken. Sie fallen zwar ständig auseinander, sind aber auch flott wieder startklar.






Die weitere Fahrt in das Örtchen Koh Kong verläuft danach zum Glück in weitere Pannen und so kommen wir am frühen Abend bei unserer Unterkunft an. Vor einigen Jahren hatte sich ein deutscher Auswanderer in den Bergen nahe Koh Kong ein paar Bungalows errichtet, die er  vermietet. Direkt nach unserer Ankunft springen wir nackt in den nächsten kleinen Bach und freuen uns abends über das erste westliche Essen seit einiger Zeit: selbst gekochte Spaghetti mit Tomatensauce.




Die nächsten zwei Tage bleiben wir bei Helmut, der sehr beschäftigt damit ist, uns zu sagen wie beschäftigt er ist. Wir kochen abends zusammen, paddeln mit dem Kanu über die spiegelglatten Flüsse im Dschungel zu einem Wasserfall, springen in den warmen Pazifik, sitzen nachts  staunend unter tausenden Sternen und lassen es uns im allgemeinen echt gut gehen. Bevor wir unsere Etappe durch das Kardamom-Gebirge antreten, lassen wir die Bikes nochmal checken und dann geht's auch schon wieder weiter.








Das Kardamom-Gebirge, auf das ich mich gleichzeitig extrem freue und vor dem ich wirklich Angst habe. Warum? Wir werden Straßen befahren, die über 100KM von der nächsten Ortschaft entfernt sind und auf denen manchmal tagelang kein Auto vorbei kommt. Das bedeutet, dass wir dieses Land besser kennen lernen werden, als alle anderen Länder vorher; doch mit unseren Klapperkisten kann jede Panne hier zum echten Problem werden…
Die ersten 30KM in die Berge verlaufen jedoch besser als gedacht: die Straße besteht aus Betonplatten und die Mopeds kämpfen sich tapfer die Steigungen empor. Doch nachdem wir einen der vielen chinesischen Staudämme passieren, verlässt uns das Glück und die Mopeds werden von nun an mit maximal 30kmh über rote Staubpisten geprügelt. Wir passieren von Lianen behangene Urwaldriesen, klapprige Holzbrücken und von Brandrodung zerstörte Steppen. Nachdem wir am frühen Abend die erste menschliche Behausung seit Stunden erreichen, tanken wir die Mopeds kambodschanisch voll und schlagen unser Zelt in der Nähe des Blechverschlages auf. Abends kochen wir uns noch mit einem aus einer Dose, etwas Pflanzenöl und einem Taschenbuch gebauten Campingkocher eine Nudelsuppe und lesen zusammen ein Buch.







In den ersten Sonnenstrahlen des Tages machen wir uns wieder auf den Weg und führen unsere Bikes, die mittlerweile auf die Namen Mr. Mo und the Majesty hören, durch kleine Bergdörfer hindurch zu einem der größten Stauseen des Landes. Dort angekommen essen wir erst einmal etwas und waschen den Staub der Straßen im See von uns ab. Leider haben wir mit dem Ort hier den letzten Außenposten der Zivilisation erreicht und von nun an verwandeln sich die bisher wenigstens sporadisch geglätteten Schotterpisten in etwas bessere Flussbetten. Ab jetzt kommen wir größtenteils wirklich nur noch mit Schrittgeschwindigkeit voran, während wir versuchen, den besten Pfad durch die vom Regen zerfurchten Straßen zu finden. Dafür haben wir aber das Gefühl, wirklich tief im Dschungel zu sein: über uns ragt oft ein undurchdringliches Dach aus Grün empor, die Tiere um uns herum tauschen sich mit den wildesten Lauten aus und wir sind die meiste Zeit völlig allein.









Leider schleicht sich bei Josi doch noch der Pannenteufel ein: nach der Überquerung einer Holzbrücke verliert ihr Hinterreifen schnell an Luft, weshalb sie die letzten zwei Stunden des Tages mit einem Platten rumeiern muss. Außerdem scheint es einen Kurzschluss im dauerhaft laufenden Anlasser zu geben, den wir kurzerhand abklemmen. Immerhin kann sie jetzt auch Motorräder ankicken. Diese ganzen Umstände führen allerdings dazu, dass wir abends zum einen wirklich extrem am Ende sind und zum anderen dringend einen Ort benötigen, wo uns jemand den Reifen wechseln kann. So verwandeln sich die letzten 10 Kilometer in eine schleppende Tortur für Mensch und Material; es geht voran wie in einer Mathestunde am Freitagnachmittag. Als die Sonne gerade schon kurz davor ist, den Horizont zu berühren, gelangen wir zu unserem großen Glück doch noch in eine Ortschaft, wo wir nach einigem Hin und Her auf dem Balkon einer kambodschanischen Familie übernachten dürfen. Die Bevölkerung auf dem Land lebt in der Regel in Holzhäusern, die auf Pfählen etwa 3m über dem Boden stehen. Während sich das tägliche Leben fast ausschließlich unter dem Haus abspielt (die Küche, Waschräume und der Gemeinschaftsbereich befinden sich unter oder in der Nähe des Hauses), kommt die Familie eigentlich nur zum Schlafen in den oberen Bereich, der in viele kleine Zimmer unterteilt ist. Wir kommen bei einer richtigen Großfamilie unter, die ein Haus mit etwa 200 m^2 Wohnfläche besitzt, und in dem mehrere Generationen zusammen leben.


Der neue Tag beginnt direkt mit einem Verkaufsgespräch. Als Josi ihren Waschbeutel auspackt, kommt die kambodschanische Mutti erstmal zur genauen Inspektion vorbei und möchte alles erklärt haben. Gar nicht so einfach, den Begriff “Kontaktlinsen” zu erklären, wenn das Englische nicht funktioniert, aber mit Händen, Füßen und einer guten Portion Humor vertreiben wir uns die Morgenstunden ganz gut. Das Problem mit dem Reifen klärt sich 2KM die Straße runter in einer der typischen kambodschanischen Werkstätten und wir sind wieder startklar. Unser heutiges Ziel, die Stadt Battambang, liegt 150KM entfernt, wobei aber nur noch 30km auf Dschungelstraßen verlaufen. Zum einen freuen wir uns wie kleine Kinder, endlich wieder vernünftige Straßen zu sehen, uns graut aber auch vor den “Highways” dieses Landes, auf denen nicht selten LKW zu dritt nebeneinander her über Buckelpisten nageln. Das stundenlange Fahren auf Straßen, die umkämpfter sind als der Kaffeestand an der Uni, zerrt deshalb auch extrem an unseren Nerven und als wir abends schließlich in der ehemaligen Kolonialstadt ankommen, beschließen wir, die restliche Strecke nach Siem Reap mit dem Bus zurückzulegen.






Als wir am Vorabend die Bustickets für uns und den Transport der Mopeds nach Siem Reap bezahlten, waren wir fest davon ausgegangen, dass die Bikes auf einem LKW mitfahren würden. Mit leichter Verwirrung stehen wir nun aber am frühen Morgen vor einem Bus, an dem weder ein Anhänger befestigt ist und in dessen Umgebung auch kein Transporter steht. Irgendwann wird uns bewusst, dass wir viel zu deutsch an das Problem herangegangen sind. Die Kambodschaner machen sich, während wir uns noch Fragen, wie das hier laufen soll, schon fleißig an die Arbeit. Sprit ablassen, Vorderrad abmontieren und ab damit in die Laderäume unterhalb des Busses. Dass dabei noch ein ganzer Schwung Benzin aus den Vergasern läuft, scheint niemanden zu interessieren. Von Ladesicherung hat hier sowieso noch niemand etwas gehört…



Wider erwarten kommen wir und die Mopeds dann doch unbeschadet in Siem Reap an, wo wir die nächsten Tage damit verbringen, die Bikes zu verkaufen, Angkor Wat anzusehen und auf den vielen Märkten rund um die verrückte Pub Street shoppen zu gehen. Siem Reap ist das Juwel des Landes und besitzt mit den Tempelanlagen sogar das Nationalsymbol, welches auch auf der Landesflagge abgebildet ist. In dieser Stadt kann man erahnen, wozu die stolzen Khmer einmal fähig waren und es noch sind, denn die beeindruckenden Tempel werden nur davon in den Schatten gestellt, dass Siem Reap insgesamt so viel sauberer und belebter ist als der Rest des Landes.
























In Kambodscha haben wir bislang am meisten Zeit verbracht und ein gutes Gefühl für die Menschen hier bekommen. Manchmal waren wir sprachlos ob der extremen Armut und den einfachen Verhältnissen, in denen viele Khmer leben. Auf der anderen Seite sind die Kambodschaner noch immer ein extrem stolzes Volk, das die schrecklichen Jahre der roten Herrschaft kaum verarbeitet hat. Das merkt man besonders am Umgang der Leute mit Touristen. Während einige Kambodschaner extrem freundlich, zuvorkommend und offen sind, weigern sich andere geradezu, jegliches Gespräch zu führen. Man weiß nie, was hier passiert; mal wirst du zum Essen eingeladen und ins Haus der Familie gebeten, mal weigern sich Taxis, dich mitzunehmen.

Kommentare