Cheatday

Die Herberge auf die wir nachmittags gewartet haben nimmt entgegen der eigenen Angaben leider doch keine Hunde. In einer Großstadt zum Glück kein Problem, wir mieten uns 200m weiter in ein Hostel ein, natürlich mit Einzelzimmerzuschlag. Dafür aber mit 2 indoor-Balkonen und hübscher Aussicht + eigenem Badezimmer, letzteres missbrauche ich gleich für eine Wäsche - Aktion. 
Der Abend verläuft ereignislos, abgesehen davon das Lali bei der letzten Runde in den Hausflur pinkelt. Ups. Hier sind immer alle Städte und Dörfer komplett zuasphaltiert, sie hat sich ein bisschen zu sehr dran gewöhnt auf harten Boden ihr Geschäft zu verrichten. 

Am nächsten Morgen wache ich mit Nackenschmerzen auf. Warum ist das eigentlich so, dass man sich ab Mitte 20 „verlegt“? 🙄 
Meine Wäsche ist noch nicht trocken, es ist kalt und regnet, bei der kurzen gassi Runde verliere ich am Anfang die Beutel und muss Lalis Hinterlassenschaften mit einer Maske wegmachen (immerhin eine Sache heute ihrer wahren Bestimmung zugeführt.). 
Wir dösen noch eine Stunde im Hostel vor uns hin, die Wäsche auf der Heizung, mit leicht feuchtem Gepäck marschieren wir schließlich los. 
1,5 h durch Vorstadt und Industriegebiet bis in ein wenig erholsames Naherholunggebiet, auf dem ganzen Weg treffen wir nicht einen einzigen geöffneten Bäcker. Ich esse also den ollen Muffin und einen Apfel den ich noch im Rucksack habe und hab schlechte Laune. Die wird auch nach dem Naherholungsgebiet in den 10 min Weinberg nicht besser - ab da laufen wir direkt entlang der Autobahn oder an einer Schnellstraße und finden es beide einfach nur zum kotzen. Nach 2,5 Stunden im ersten Ort habe ich eigentlich schon beschlossen den nächst besten Bus zu nehmen. Dann finden wir eine kleine Bar, randvoll mit 15 Pilgerern (wo kommen die alle her ???). Lali holt sich ein bisschen Bewunderung ab, ich mir einen heißen Tee und ein Croissant. Regensachen an und ich beschließe, es geht doch. Halbwegs gut gelaunt laufen wir ein paar Feldwege lang und am Ende doch wieder entlang der Autobahn und kommen gegen kurz vor 2 am Ziel an. Dort stellt sich heraus, dass Lali leider nicht hier übernachten darf sondern wenn, dann im Waschhaus schlafen müsste. Kein Problem, ich gestikuliere das ich bei ihr bleiben würde und bekomme eine dicke isomatte. 10€ will der Betreiber trotzdem von mir haben. Durch den Hinterausgang und den Garten ins Waschhaus stelle ich fest, dieses hat weder Tür noch Fenster eingesetzt, nur blanker Durchzug dort wo diese eigentlich hingehören. Nach kurzer Überlegung was zur Hölle ich hier eigentlich mache entscheide ich mich ganz arg dagegen… also zurück in die „Lobby“, ich lasse uns ein Taxi rufen. 
Jenes bringt uns 2 Etappen weiter in die nächste Stadt, in welcher wieder Futter auf uns wartet, ich weiß also das sie Hunde aufnehmen. Upsi… damit überspringen wir eine weitere Vorstadt - Straßen Etappe, zumal eine auf der keine einzige „Hunde-Herberge“ eingezeichnet ist… 
Nach ein paar Stündchen Erholung im Hotelzimmer packt mich dann doch der Hunger und wir gehen auf die Suche. Das vollste Restaurant (von den wenigen die überhaupt geöffnet haben) hat eine Terrasse mit Heizpilzen und nach wenigen Minuten treffe ich einen Bekannten von vor ein paar Tagen samt Gefolge. Auf einmal sind wir zu 6t, alle deutsch oder Österreicher und der Abend wird wirklich nett 😊 Die Herren verabschieden sich In die große, günstige Herberge, ich mich in mein teures Einzelzimmer im Hostel… es ist ja wie es ist. Dafür schlafen Lali und ich tief und fest durch und haben uns erst vor 30 Minuten auf den Weg gemacht. Es ist grau in grau mit einem Silberstreifen am Horizont, aber wirklich kalt… mal gucken ob heute zum ersten Mal die Ski Unterwäsche zum tragen kommt. Bis später 😊

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