Warum zur Hölle macht man sowas freiwillig?
Wir schreiben den Herbst des Jahres 2021 und die Welt richtet sich immernoch nach einem Atemwegsvirus dessen Namen hier nicht weiter relevant ist.
Damals, im Jahre des Virus 2020, wollte klein Josi mit Frau Hund zusammen eigentlich durch Frankreich gewandert sein. Wie bei den meisten von uns kam es anders und die Zeit ging ins Land, wir alle wurden älter,... Die Idee zur Fernwanderung mit Hund spukte mir aber immer so durch den Kopf. Lai wird am Ende diesen Jahres 6 und noch ist sie jung und fit und ich unter 30, was, wenn danach direkt der (körperliche, geistig ist da eh nix mehr zu retten) Verfall einsetzt?
Zurück in den Herbst 21 - ich sitze in meiner Küche, habe 2 Freundinnen und Wein bei mir und der Fernwanderungsgedanke spukt mal wieder in meinem Kopf. Mit steigendem Konsum des edlen Nass kommt mir die Idee von knapp 800km zu Fuß laufen immer besser vor. Ich meine, was soll schon schief geehn? Klar, könnte mal tagelang regnen, das Zelt vom Blitz getroffen werden, der Hund von den spanischen Streunern angefallen werden und mir die Füße wegschimmeln vor lauter offenen Blasen, aber sonst? Klingt das doch wunderbar reizvoll 800km durch Berge, Wälder und einen erschreckend großen Anteil spanischer Vorstädte zu laufen! (Ich meine, wer wollte sich nicht schon immer mal spanische Schwermetallindustrie, Chemiefabriken und Meiler aus nächster Nähe angucken um dann verklärte Fotos auf Instagram zu posten?) (Nicht, dass ich jetzt hier falsche Erwartungen wecke, genau das werde ich tun, happy Dog Fotos vor blauem Himmel von morgens bis Abends!)
Tja, und da sind wir nun, Frau Hund und ich. Mit einem gepackten, viel zu schweren Rucksack (aber was zur Hölle soll da noch raus? Wenn wir dann tatsächlich loslaufen am kommenden Montag wird er noch 1,5 kg leichter sein und über den Tag verdünnisieren sich dann immer 2,2 Liter Wasser die ich für Frau Hund und mich mitschleppe...). Heute gehts zu Julchen, Samstag nach Paris, Sonntag in den Süden von France, Montag in die Pyränen.
Als ich den KollegInnen erzählt habe, dass ich bald 7 Wochen Urlaub habe sagt eine sofort: "Oh wie cool, da bin ich super neidisch, was machst du denn?" Ich: "Ich laufe den Jakobsweg." Sie: "Oh... *betretenes Schweigen* - dann bin ich doch nicht neidisch" ;-)
Etappe 1: 24,6 km, 1600 Höhenmeter rauf in die Berge. Jemand Zeit mich an Tag 2 abzuholen und nach Hause zu fahren? Das kann nur gut werden.
Um ein wenig digital Detox zu betreiben, schreibe ich digitales Reisetagebuch. Klingt komisch - ist aber so.
Papier ist zu schwer, alle bei Whatsapp auf dem Laufenden zu halten zu Zeit- und Akkuaufwändig, Reisetagebuch komplett auf Insta zu gefährlich ob der Sogwirkung. Also - wer ein Update und Bilder möchte guckt bitte gerne hier :)
Tja, nu also los - Probewanderungen off, Härtetest on.
Achso, um die Eingangsfrage zu beantworten - ich habe wirklich keinen blassen Schimmer. See you in 800km!
Geistig ist da wirklich nichts mehr zu retten, dass sieht man ja schon an dem Vorhaben für sich 😂
AntwortenLöschenIt iiiiiis what it iiiiiiiis.
Löschen„Gehen ist des Menschen beste Medizin“
AntwortenLöschen"Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann." - Søren Kierkegaard
LöschenChapeau! Ich freu mich auf deinen Blog mit deinem besonderen Humor! Versüßt mir bestimmt einige Tage und stillt mein Fernweh.
AntwortenLöschenHals-und Beinbruch, liebe Josi und Frau Hund
Ich werde mein Bestes geben :)
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