Kurz vorweg: während ich diese Zeilen tippe, sitze ich in einem richtig schönen alten Café/Restaurant/Bar, da unsere Herberge erst in ein paar Minuten öffnet. Wir sind mal wieder flott gewesen ☺️ Trotz der großen überdachten Terasse draußen darf Lali hier mit rein, weil es nieselt und die Kellner super nett sind. Wir sitzen versteckt in einer Ecke hinter der Tür unter dem großen Fernseher, auf dem abwechselnd Koch- und Werbesendungen laufen. Während ich in aller Seelenruhe mein Pilgermenü esse, steht, seit dem ich den Laden betreten habe, einen Meter neben mir und meinem Tisch ein etwa 65 jähriger Spanier: er hält sich an seinem 0,3er Bier fest und guckt stehend Fernsehen. Bisschen weird… 😅 mal gucken ob er am Ende immer noch da steht ?
Ich wache heute morgen schon kurz vor 6 auf und habe gute geschlafen. Gestern Abend habe ich mich irgendwie wirklich unwohl gefühlt, alleine als Frau in der Herberge. Der Betreiber hat sich überhaupt nichts zu schulden kommen lassen, war gar nicht aufdringlich oder irgendwas, hat mir ein wirklich tolles, extrem üppiges Abendbrot und ein klassisches Frühstück gemacht und ich habe nur 17€ bezahlt. Trotzdem war ich mal wieder froh, dass ich nicht ganz alleine sondern mit Lali unterwegs bin. Die musste natürlich sobald das Licht aus war auf meinen Füßen schlafen, so fühle ich mich einfach wohler 😊
Entsprechend froh bin ich also, als wir morgens losdüsen und Boden gut machen. Wie gesagt, es war überhaupt nichts los - nur mein Kopfkino lief.
Die ersten 10 Minuten ist es noch quasi dunkel. Dann entwickelt sich langsam das grau-grün, welches uns den ganzen Tag begleiten soll: die Sonne lässt sich heute quasi gar nicht blicken, nach einer Stunde fängt es sanft an zu Nieseln. Das ist zunächst wenig störend, nach einigen Kilometern wird’s aber doch nervig und ich schleppe die Regensachen ja schließlich nicht umsonst seit bald 200km durch die Gegend. Wir lassen eine kleine schöne Stadt hinter uns und steigen zunächst steil hinab und dann steil hinauf durch ein Tal. Um uns herum wieder keine Menschenseele. Das satte Grün der jungen Kornfelder wird immer öfter abgelöst vom hellen Braun der Weinberge oder den Mintfarbenen Olivenhainen.
Kurz vor Mittag laufen wir durch eine etwas größere Stadt - im Vergleich zu den kleinen, immer weit mehr als 200 Jahre alten Orten der letzten Tage ist diese nahezu schmerzlich trostlos, man läuft durch ein Industriegebiet und Hochhäuser bergan. Ein paar mal um die Ecke gebogen und unter einigen Häusern durch enge Gassen durch finden wir uns auf einmal in der doch überraschend schönen und schlagartig vollen Altstadt. Diese ist aber so schnell zu Ende wie sie da war und wir laufen durch Schrebergärten und einen Vorort wieder hinaus. Aber hier schlängelt sich der Weg sanft bergauf und bergab durch Felder, der Nieselregen wird mal mehr, mal weniger. Nach etwa 3,5 Stunden haben wir beide keine Lust mehr, ich suche uns ein nettes Plätzchen am Wegesrand und lege die Füße auf den Rucksack hoch, während Lali unter meinem Poncho auf meinem Schoß ein Mittagsschläfchen hält. In der knappen Stunde Pause laufen tatsächlich 4 Leute an uns vorbei, unter anderem die unfreundliche Spanierin von vor 2 Tagen. Sie begrüßt mich höflich und den Hund überschwänglich und nimmt die Amerikanerin mit, die ein Auslandssemester in Spanien macht und nur diese Etappe des Weges geht um mal zu sehen wie das so ist. Passt mir gut, die war nett aber sabbelig.
Als wir weitertüddeln gibt es eine Regenpause und die Sonne zeigt sich kurz diesig hinter den Wolken. Durch ein kleines Wäldchen geht es bergab in Richtung Logrono - ab hier ist der Weg asphaltiert und schlängelt sich durch das Wirrwarr an Schnellstraßen. Lali hat schnell die Schnauze voll von dieser Art von Weg, ich auch. Nach den letzten 4 km Vorstadt erreichen wir den überraschend schönen Altstadtring und suchen uns in Ermangelung der noch geschlossenen Herberge dieses schöne Café hier.
Damit wären wir wieder hier an meinem Tisch - vor 10 min traf eine riiiesige Reisegruppe (?) ein, ich hab gezählt, 54 Senioren 😅 irgendwo weiter hinten muss es ein Séparée geben. Den Movie-Guy neben mir hat das in jedem Fall abgeschreckt, er hat ausgetrunken und ist gegangen.
Ich genieße jetzt noch den letzten Rest Sahne - cheesecake und dann machen wir uns auf zur 200m entfernten Herberge, die jetzt offen haben sollte.
Tüddelü!
Ps: ich freue mich wirklich jeden Tag ganz doll, dass ihr meine kleinen Berichte hier so verfolgt und über jeden Kommentar! 😊😘 leider lässt die App mich nicht zurück - kommentieren, das führt jedes Mal zum Absturz 🤷🏽♀️ Wir merken uns: für das nächste Reisetagebuch muss ein anderes Tool her.
Ich wache heute morgen schon kurz vor 6 auf und habe gute geschlafen. Gestern Abend habe ich mich irgendwie wirklich unwohl gefühlt, alleine als Frau in der Herberge. Der Betreiber hat sich überhaupt nichts zu schulden kommen lassen, war gar nicht aufdringlich oder irgendwas, hat mir ein wirklich tolles, extrem üppiges Abendbrot und ein klassisches Frühstück gemacht und ich habe nur 17€ bezahlt. Trotzdem war ich mal wieder froh, dass ich nicht ganz alleine sondern mit Lali unterwegs bin. Die musste natürlich sobald das Licht aus war auf meinen Füßen schlafen, so fühle ich mich einfach wohler 😊
Entsprechend froh bin ich also, als wir morgens losdüsen und Boden gut machen. Wie gesagt, es war überhaupt nichts los - nur mein Kopfkino lief.
Die ersten 10 Minuten ist es noch quasi dunkel. Dann entwickelt sich langsam das grau-grün, welches uns den ganzen Tag begleiten soll: die Sonne lässt sich heute quasi gar nicht blicken, nach einer Stunde fängt es sanft an zu Nieseln. Das ist zunächst wenig störend, nach einigen Kilometern wird’s aber doch nervig und ich schleppe die Regensachen ja schließlich nicht umsonst seit bald 200km durch die Gegend. Wir lassen eine kleine schöne Stadt hinter uns und steigen zunächst steil hinab und dann steil hinauf durch ein Tal. Um uns herum wieder keine Menschenseele. Das satte Grün der jungen Kornfelder wird immer öfter abgelöst vom hellen Braun der Weinberge oder den Mintfarbenen Olivenhainen.
Kurz vor Mittag laufen wir durch eine etwas größere Stadt - im Vergleich zu den kleinen, immer weit mehr als 200 Jahre alten Orten der letzten Tage ist diese nahezu schmerzlich trostlos, man läuft durch ein Industriegebiet und Hochhäuser bergan. Ein paar mal um die Ecke gebogen und unter einigen Häusern durch enge Gassen durch finden wir uns auf einmal in der doch überraschend schönen und schlagartig vollen Altstadt. Diese ist aber so schnell zu Ende wie sie da war und wir laufen durch Schrebergärten und einen Vorort wieder hinaus. Aber hier schlängelt sich der Weg sanft bergauf und bergab durch Felder, der Nieselregen wird mal mehr, mal weniger. Nach etwa 3,5 Stunden haben wir beide keine Lust mehr, ich suche uns ein nettes Plätzchen am Wegesrand und lege die Füße auf den Rucksack hoch, während Lali unter meinem Poncho auf meinem Schoß ein Mittagsschläfchen hält. In der knappen Stunde Pause laufen tatsächlich 4 Leute an uns vorbei, unter anderem die unfreundliche Spanierin von vor 2 Tagen. Sie begrüßt mich höflich und den Hund überschwänglich und nimmt die Amerikanerin mit, die ein Auslandssemester in Spanien macht und nur diese Etappe des Weges geht um mal zu sehen wie das so ist. Passt mir gut, die war nett aber sabbelig.
Als wir weitertüddeln gibt es eine Regenpause und die Sonne zeigt sich kurz diesig hinter den Wolken. Durch ein kleines Wäldchen geht es bergab in Richtung Logrono - ab hier ist der Weg asphaltiert und schlängelt sich durch das Wirrwarr an Schnellstraßen. Lali hat schnell die Schnauze voll von dieser Art von Weg, ich auch. Nach den letzten 4 km Vorstadt erreichen wir den überraschend schönen Altstadtring und suchen uns in Ermangelung der noch geschlossenen Herberge dieses schöne Café hier.
Damit wären wir wieder hier an meinem Tisch - vor 10 min traf eine riiiesige Reisegruppe (?) ein, ich hab gezählt, 54 Senioren 😅 irgendwo weiter hinten muss es ein Séparée geben. Den Movie-Guy neben mir hat das in jedem Fall abgeschreckt, er hat ausgetrunken und ist gegangen.
Ich genieße jetzt noch den letzten Rest Sahne - cheesecake und dann machen wir uns auf zur 200m entfernten Herberge, die jetzt offen haben sollte.
Tüddelü!
Ps: ich freue mich wirklich jeden Tag ganz doll, dass ihr meine kleinen Berichte hier so verfolgt und über jeden Kommentar! 😊😘 leider lässt die App mich nicht zurück - kommentieren, das führt jedes Mal zum Absturz 🤷🏽♀️ Wir merken uns: für das nächste Reisetagebuch muss ein anderes Tool her.
Das klingt nach einem verhältnismäßig entspannten Tag und ich hoffe, dass deine Erkältung auch Tüddelü gesagt hat :) Lali und du ihr schlagt euch tapfer <3 Eure Körper müssen sich ja auch erstmal umstellen von Büro- auf Wanderalltag. Vielleicht wird ja auch mit der Zeit das Kopfkino etwas leiser
AntwortenLöschenLiebe Josi, liebe Frau Hund, Eure Tagesberichte sind echt klasse, vor allem, weil sie im typischen Josi-Schreibstil vergnüglich zu lesen sind. Man fiebert �� mit, ob sich die Erkältung wieder verdünnisiert oder Lalis Luxus-Menü rechtzeitig am richtigen Ort ankommt oder was für Leute Euch begegnen oder was für Landschften Ihr durchwandert oder . . . Euch noch viel Spaß und immer gesunde Füße zwischen den Knöcheln und dem Untergrund �� Alles Gute von Carsten
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