Gegen kurz nach 7 wandern wir einmal um den Block und ich hole mir beim Café um die Ecke Croissant, Tee, Muffin und einen viel zu süßen Smoothie. Mit der Beute im Gepäck gehts zurück ins Hotelzimmer und wir schlummern noch 2 Stunden vor uns hin. Als wir dann loslaufen entscheide ich mich für den Grünstreifen, statt den offiziellen Weg durch die Altstadt zu nehmen. Lali findets fein, ist heute aber morgens ein bisschen dröhnig und ich mache mir schon Sorgen… die sind aber unbegründet wie ich im laufe des Tages feststelle. Burgos ist auch vom Grünstreifen aus eine wirklich schöne Stadt, es gibt viele Hunde (als Haustiere, nicht als Kettenhunde). Die Vorstadt erstreckt sich auf ein paar Neubauten und Harry Potter - mäßig anmutende Reihenhäuser. Nix was sich ewig hinzieht, wir sind ratz fatz im Grünen und laufen durch Felder. Laut App beginnt hier der schönste Teil des Weges - na dann mal los! Als wir starten sind 0 Grad aber die Sonne scheint satt vom Himmel, dazu ein teils kräftiger Wind, so bleibt es den ganzen Tag. Es läuft doch SO VIEL besser als die letzten Tage! Nach den ersten paar Kilometern müssen wir auf und unter einem Autobahnkreuz durch, haben sie aber gut gelöst, man bleibt immer auf einem Feldweg und alles ist gut abgezäunt. Entlang eines Flusses geht es durchs erste und schnell auch durchs zweite verschlafene Dorf. Alles zu hier, wir setzen uns nur kurz vor die Kirche, mein einziger Snack heute ist ein Stück Schoki. Von hier geht es knappe 10 km ohne Stop durch die „Kornkammer Spaniens“. Noch ist alles satt grün, die sanfte Hügellandschaft ist wunderschön und wir treffen fast 2 Stunden niemanden. Die Strecke ist komplett Schatten-los, dass hier im Sommer regelmäßig PilgerInnen in der Hitze kollabieren glaube ich sofort. Heute ist es einfach nur schön! Ich habe das erste mal das Bedürfnis mit Musik zu laufen - dank spanischer Netzabdeckung (ca. 12.000 mal besser als die deutsche) gibts 4G, Stöpsel in die Ohren, Spotify an und Go. Lali tüddelt fröhlich vor sich hin und ich hänge meinen Gedanken nach, das kann man auf dieser Etappe wirklich wunderbar. Wie gerne würde ich heute Abend meinen Papa anrufen und ihm vom Tag erzählen.
Irgendwann holen wir zwei Mädels ein, eine aus Holland, eine aus Amerika - wer Lali ist wissen sie schon. Witzigerweise treffen wir in der nächsten halben Stunde 6(!) Leute, die „the german Girl with the dog“ schon kennen, sogar Lalis Name kennen 4 von ihnen. Ich hab noch keinen von denen bisher gesehen 😅 Die stille Post auf dem Weg funktioniert auf jeden Fall, auch die schwangere Amerikanerin die ich vor über einer Woche kennengelernt habe ist ein wandernder Mythos. Lali sticht wohl ebenso aus der Pilgermasse hervor.
Etwa eine halbe Stunde bevor wir unser Tagesziel erreichen holt uns ein Italiener ein. In minimal-englisch textet er mich eine halbe Stunde voll und lässt sich weder von knappen Antworten noch von schneller oder langsamer laufen abschrecken. Erst als ich wirklich ins Schneckentempo wechsle wird’s ihm endlich zu bunt und er zieht grüßend von dannen. Lali beweist mal wieder perfekte Menschenkenntnis - während sie sich zu den Mädels vorher hingesetzt hat und von allen anderen auch sofort bereitwillig streicheln lies, will sie sich von ihm nicht anfassen lassen und würdigt ihn keines Blickes. Vielleicht auch, weil er sie auch nach 3mal nachfragen noch Daisy nennt 😜
Ein wunderschöner Blick runter ins Tal läutet den Endspurt in den winzigen Ort ein in dem wir heute übernachten. Direkt gegenüber der Herberge in der ich reserviert habe steht der Italiener und ist enttäuscht, dass ich nicht in seiner Herberge unterkomme. Ich bin froh und mache schnell die Tür hinter mir zu 😅
Die beiden Mädels folgen eine halbe Stunde später, dazu kommt ein über 70 jähriges Ehepaar aus Frankreich und ein deutscher, gestresster Geschäftsmann. Er ist heute erst in Burgos losgelaufen, ihm tut alles weh und er ist natürlich per Mail weiterhin erreichbar. Will endlich mal abschalten, seine Frau hält ihm mit den Kindern den Rücken frei für die 4 Wochen, sie haben alles so organisiert dass er ab Burgos bis Santiago laufen kann. Nach einer knappen Flasche Wein ist sein Englisch auch nicht besser, aber er wird mutiger und die Tischgespräche sind aus Studienperspektive sehr interessant 😉😅
Ich warte noch bis meine Wäsche draußen in Wind und Sonne getrocknet ist, gegen 21:30 löse ich die Runde auf und nun gehts ins Bett. Morgen folgt eine weitere Etappe mit endlosen Feldern und hoffentlich wenig Menschen und sicher keinen Straßen - ich freue mich drauf. Auch wenn meine Füße heute trotz nur 20km erstaunlich viel gemeckert haben.
Ps: da das wlan hier nicht will gibts den Bilder-Stream zeitverzögert morgen ☺️
Irgendwann holen wir zwei Mädels ein, eine aus Holland, eine aus Amerika - wer Lali ist wissen sie schon. Witzigerweise treffen wir in der nächsten halben Stunde 6(!) Leute, die „the german Girl with the dog“ schon kennen, sogar Lalis Name kennen 4 von ihnen. Ich hab noch keinen von denen bisher gesehen 😅 Die stille Post auf dem Weg funktioniert auf jeden Fall, auch die schwangere Amerikanerin die ich vor über einer Woche kennengelernt habe ist ein wandernder Mythos. Lali sticht wohl ebenso aus der Pilgermasse hervor.
Etwa eine halbe Stunde bevor wir unser Tagesziel erreichen holt uns ein Italiener ein. In minimal-englisch textet er mich eine halbe Stunde voll und lässt sich weder von knappen Antworten noch von schneller oder langsamer laufen abschrecken. Erst als ich wirklich ins Schneckentempo wechsle wird’s ihm endlich zu bunt und er zieht grüßend von dannen. Lali beweist mal wieder perfekte Menschenkenntnis - während sie sich zu den Mädels vorher hingesetzt hat und von allen anderen auch sofort bereitwillig streicheln lies, will sie sich von ihm nicht anfassen lassen und würdigt ihn keines Blickes. Vielleicht auch, weil er sie auch nach 3mal nachfragen noch Daisy nennt 😜
Ein wunderschöner Blick runter ins Tal läutet den Endspurt in den winzigen Ort ein in dem wir heute übernachten. Direkt gegenüber der Herberge in der ich reserviert habe steht der Italiener und ist enttäuscht, dass ich nicht in seiner Herberge unterkomme. Ich bin froh und mache schnell die Tür hinter mir zu 😅
Die beiden Mädels folgen eine halbe Stunde später, dazu kommt ein über 70 jähriges Ehepaar aus Frankreich und ein deutscher, gestresster Geschäftsmann. Er ist heute erst in Burgos losgelaufen, ihm tut alles weh und er ist natürlich per Mail weiterhin erreichbar. Will endlich mal abschalten, seine Frau hält ihm mit den Kindern den Rücken frei für die 4 Wochen, sie haben alles so organisiert dass er ab Burgos bis Santiago laufen kann. Nach einer knappen Flasche Wein ist sein Englisch auch nicht besser, aber er wird mutiger und die Tischgespräche sind aus Studienperspektive sehr interessant 😉😅
Ich warte noch bis meine Wäsche draußen in Wind und Sonne getrocknet ist, gegen 21:30 löse ich die Runde auf und nun gehts ins Bett. Morgen folgt eine weitere Etappe mit endlosen Feldern und hoffentlich wenig Menschen und sicher keinen Straßen - ich freue mich drauf. Auch wenn meine Füße heute trotz nur 20km erstaunlich viel gemeckert haben.
Ps: da das wlan hier nicht will gibts den Bilder-Stream zeitverzögert morgen ☺️
Dein Papa schickt dir Liebe, Kraft und Zuversicht, den er ist in deinem Hedzen und egal wo du bist, er passt auf dich auf. ❣️
AntwortenLöschenDENN 🤦♀️
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